Die vier Tugenden des Stoizismus sind essentielle Fähigkeiten, die man erlernen und trainieren kann und die für ein gutes – tugendhaftes – Leben im Sinne der Stoiker unerlässlich sind.
Sie sind im stoischen Sinne nicht als Einzeldisziplinen zu verstehen. Vielmehr hängen sie untrennbar miteinander zusammen und bedingen sich gegenseitig.
Zusammenfassung der vier Tugenden des Stoizismus nach heutigem Verständnis
Der französische Philosoph und Historiker hat die vier Tugenden wir folgt beschrieben und dadurch einfach verständlich auf den Punkt gebracht:
- „Gerechtigkeit ist die Wissenschaft von dem was verteilt werden soll und was nicht.“
- „Mäßigung ist die Wissenschaft wofür oder wogegen man sich entscheiden soll.“
- „Mut ist die Wissenschaft was geduldet oder nicht geduldet werden soll.“
- „Weisheit ist die Wissenschaft von dem was getan oder nicht getan werden soll.“
Die vier Tugenden des Stoizismus im Detail
Weisheit
Weisheit steht im Stoizismus dafür, überlegte und durchdacht zu handeln und dadurch im Fluss des Lebens zu sein. Sie steht für das Wissen, was klug ist, was mit der Natur übereinstimmt, was wahr und was falsch ist.
- Praktische Vernunft
- Genaues Erwägen
- Geistesgegenwart
- Verschwiegenheit
- Einfallsreichtum
„Kognitive Stärken, die zum Erwerb und zur Anwendung von Wissen führen, wie Kreativität, Neugier, Urteilsvermögen und Durchblick, und mit deren Hilfe man wiederum anderen mit Rat und Tat zur Seite stehen kann.“
Gerechtigkeit
Die Gerechtigkeit im Sinne des Stoizismus beinhaltet wesentlich mehr als die Gerechtigkeit nach heutigem Verständnis. Sie beschreibt die kooperative Interaktion mit anderen Menschen und wurde von den Stoikern mit folgenden Attributen beschrieben:
- Ehrlichkeit
- Fairness
- Kompromissbereitschaft
- Wohlwollen
- Mildtätigkeit
- Freundlichkeit
„(Staats-)Bürgerliche Stärken, die einem gesunden Miteinander in Gemeinschaften zugrunde liegen, wozu etwa Fairness, Führungsqualitäten und gemeinschaftliches Engagement oder Teamwork zählen.“
Mut
- Ausdauer
- Zuversicht
- Großzügigkeit
- Fröhlichkeit
- Fleiß
„Emotionale Stärken wie etwa der Wille, ein Ziel selbst gegen äußere oder innere Widerstände durchzusetzen, oder Tapferkeit, Beharrlichkeit und Authentizität (Aufrichtigkeit).“
Mäßigung
Unter Mäßigung verstehen die Stoiker die Kontrolle des Verlangens.
- Angemessenheit
- Bescheidenheit
- Selbstbeherrschung
„Stärken, die uns vor Exzessen bewahren, wie Versöhnungsbereitschaft, Bescheidenheit, Umsicht und Selbstkontrolle.“